Naturschutzgebiet gegenüber des Ortes

Natürliche Flussauen sind heute in Mitteleuropa bis auf kleine Reste verschwunden. Wenn man jahresperiodisch überflutete und dann wieder trocken fallende Uferbereiche mit ihren speziell an diese Situation angepassten Lebewesen sehen möchte, muss man schon die großen Flussauen von Biebrza und Narew in Nordostpolen aufsuchen.

Von Menschenhand geschaffen, findet sich aber ein den natürlichen Verhältnissen ähnliches Wasserregime an der flachen Stauwurzel des Edersees bei Herzhausen. Das Überflutungsregime simuliert gewissermaßen die ursprüngliche Dynamik großer Flüsse in Mitteleuropa. Schon im Spätsommer wird der Wasserstand des seit 1914 eingestauten Edersees (mit 12 qkm bei Vollstau zweitgrößtes künstliches Gewässer in Deutschland) für die Weserschifffahrt so weit gesenkt, dass große Bereiche, vor allem bei Herzhausen, trocken fallen.

Ein Teilbereich dieses wertvollen Ersatzlebensraums ist als Naturschutzgebiet und zugleich FFH-Gebiet gesichert. Es besteht aus einer streng geschützten Zone l entlang der Straße von Herzhausen nach Harbshausen und der nördlichen, zum See hin gelegenen Zone II, in der Bootfahren und Angeln erlaubt sind.

 

Besucherhinweis:

Die Wasservögel des Gebietes lassen sich am besten von der Uferpromenade am Ortsrand von Herzhausen aus mit dem Fernglas beobachten. An der Schiffsanlegestelle findet man eine Informationstafel über die Vogelwelt. Der Naturpark und Nationalpark Kellerwald-Edersee bieten im Herbst in den Bereich der Schutzzone II „Wattwanderungen“ im Edersee an. (Quelle: NABU Waldeck-Frankenberg)